Betriebstemperatur
Motorradreifen müssen auf eine bestimmte Betriebstemperatur gebracht werden, bevor alle Eigenschaften eines Reifens optimal genutzt werden können. Dabei gilt im Allgemeinen, dass Reifen mit
weicheren Gummimischungen eine höhere Betriebstemperatur benötigen, als Reifen, deren Gummimischung hart ist. Der Aufwand zur Erreichung der Betriebstemperatur hängt somit von der benötigten Höhe
dieser ab.
Die geeignete Betriebstemperatur erreicht man durch Einfahren der Reifen, oder durch maschinelles Bearbeiten der Reifen. Während dieses Prozesses werden die Gefüge im jeweiligen Gummi
ausgerichtet. Dies bewirkt eine Entfaltung der jeweiligen Eigenschaften, die von Reifen zu Reifen unterschiedlich sind.
Folgende Faktoren gehören dazu. Warmgrip, Kaltgrip, Handling, Laufzeit, Fahrstabilität, Lenkpräzision, Antriebsvermögen, Abtriebsverhalten, Kurvenstabilität, Rollwiderstand, Traktion, Agilität,
Bremsverhalten und Eigenfederverhalten.
Im Schnitt sollten die Reifen zirka zweihundert Kilometer eingefahren werden. Bei kalter Witterung dauert es jedoch erheblich länger einen Reifen auf Betriebstemperatur zu bringen. In der Regel
werden die optimale Betriebstemperatur bei jedem Reifen und die Dauer der Erreichung dieser vom Hersteller angegeben. Dies sollte jedoch nur ein Richtwert sein. Sicherer fährt man, wenn man die
Temperaturen am Reifen nach festgelegten Zeiten kontrolliert und überprüft, ob die Betriebstemperatur tatsächlich erreicht ist.
Noch nicht eingefahrene Reifen können gefährliche Pendelschwingungen verursachen und lebensbedrohliche Situationen hervorrufen.